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Milben beim Hamster? – So harmlose und gefährliche Milben erkennen!!

Hamster bekommen eigentlich selten Milben, doch können auch sie von verschiedenartigen Parasiten heimgesucht werden. Wenn sie von Milben befallen sind, dann meist von Grab-, Räude- oder Haar- bzw. Pelzmilben.

Die Grab- bzw. Räudemilben bereiten den Hamstern große Schwierigkeiten, da sie sich in die Oberhaut bohren. Dafür haben sie ihre Mundwerkzeuge, die Kieferklauen. Die weiblichen Grab- oder Räudemilben legen tiefe Gänge an, dort werden die Eier zum Fortpflanzen abgelegt. Nach ca. 8 Tagen entwickeln sich diese Eier zu einer ausgewachsenen eigenständigen Milbe. Die männlichen Milben sind eher in den oberflächlichen Hautschichten unterwegs.

Milben beim Hamster erkennen und bekämpfen

Wie kann man erkennen, ob der kleine Nager von Milben befallen ist?

Wenn der Hamster deutlich unruhig ist und sich noch dazu häufig kratzt, sollte man ihn auf Milben untersuchen. Schlimmer Juckreiz, Haarausfall, aufgekratzte leicht blutende oder schorfige Hautstellen, Apathie und Erschöpfung können Anzeichen für Grab- oder Räudemilben sein.

Die Bewegungen des Hamsters werden unruhig und hektisch und ein dauerndes Beißen an der Haut zählt zu den weiteren Symptomen eines parasitären Befalls. Durch den ständigen Juckreiz können die Nager aggressiv werden und sogar zubeißen.

Eventuell nimmt der Hamster auch an Gewicht ab, was ebenfalls ein Zeichen für Milben sein kann.

Findet man auf dem Fell des Hamsters kleine schwarze Pünktchen, meist am Kopf- und Bauchbereich, so handelt es sich um Haar- bzw. Pelzmilben. Diese Milbenart ernährt sich oberflächlich an der Hamsterhaut oder von Gewebe- und Fettresten, die am Haarkleid des Hamsters haften. Sollte man auf dem Hamsterfell jedoch kleine schwarze Flecken entdecken, die sich bewegen, sind dies Anzeichen für Flöhe.

Was tun, wenn Milben beim Hamster festgestellt wurden?

Wenn man diese Symptome, entweder eins davon oder mehrere, bei seinem Hamster bemerkt, so sollte man nicht lange warten, sondern zeitnah einen Tierarzt aufsuchen.

Beim Tierarzt wird erstmal ein Streifen Tesafilm auf die mutmaßlichen Hautpartien aufgeklebt und rasch abgezogen. Dieser Tesafilmstreifen wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht.

Bei einer anderen möglichen Untersuchungsmethode wird meistens ein tiefes Hautgeschabsel genommen. Dies bedeutet, dass von der erkrankten Hautstelle mit einem Skalpell oder einem scharfen Löffel Haut abgetragen wird, um diese mikroskopisch untersuchen zu können.

Erfahrene Tierärzte ersparen den kleinen Nagern diese Prozedur, sie verlassen sich auf die Beschreibung des Hamsterhalters und diagnostizieren anhand der Symptome, die der kleine Nager zeigt.

Wie erfolgt die tierärztliche Behandlung?

Wenn sichergestellt ist, dass der Hamster von Milben befallen ist, wird der Tierarzt ein „Spot-onPräparat auf den Nackenbereich des Hamsters träufeln. Die Mittel sind speziell gegen die Milben und werden vom Tierarzt genauestens dosiert. Im Laufe der Zeit verteilt sich dieses Mittel auf dem gesamten Körper des Hamsters und dringt in die Haarwurzeln sowie in die Talgdrüsen der Haut ein.

Unsere Empfehlungen:

Der Wirkstoff des „Spot-on“ Präparates ist für eine längere Zeit in der Haut des Hamsters gespeichert und wird über mehrere Wochen intervallmäßig freigegeben. Durch dieses Mittel wird das Wachstum der Larven, Nymphen und der erwachsenen Milben gestoppt bzw. werden diese gelähmt und sterben innerhalb von 2 bis 3 Tagen ab.

Da diese Behandlung nicht die Milbeneier erreicht, muss nach etwa 10 Tagen eine erneute Behandlung mit dem „Spot-on“ Präparat durchgeführt werden. Es gibt auch Präparate, die eine zweite Behandlung nicht erforderlich machen. Deshalb sollte man den Behandlungsverlauf mit seinem Tierarzt besprechen.

Hinweis: Als Hamsterbesitzer sollte man unbedingt beachten, dass man, solange das Fell des Hamsters noch feucht ist, dieses auf keinen Fall anfassen sollte. Sollte man das Fell doch berührt haben, muss man unbedingt gründlich die Hände waschen. Meist ist das „Gift“ nach ca. 30 Minuten eingezogen.

Können Hamster Milben auch auf den Menschen gehen?

In wenigen Fällen können die Grab- bzw. Räudemilben auf den Menschen gehen. Dies nennt man dann Zoonose, wenn eine Krankheit von Tier zu Mensch oder Mensch zu Tier übertragen werden kann. Beim Menschen würde dann durch die Räude die sogenannte „Krätze“ verursacht werden.

Warum bekommen Hamster Milben? Wie kann man vorbeugen?

Es ist eher selten, dass ein gesunder Nager von Milben heimgesucht wird. Ein paar wenige Milben befinden sich meistens auf dem Hamster, diese können durch Einstreu, Heu oder Kontakt zu befallenen Tieren übertragen werden.

Ein gesundes Immunsystem wird selbständig mit der Bekämpfung der Parasiten fertig, nur bei geschwächten oder kranken bzw. alten Tieren können sich die Milben schnell vermehren und den Hamster krankmachen.

Man sollte den Käfig regelmäßig gründlich reinigen. Im Handel und im Internet gibt es spezielle Anti-Milbenmittel, mit denen man das Nagerheim reinigen sollte, um die Milben zu vernichten.

Man sollte seinen Hamster gut beobachten, da es sehr lange dauern kann, bis er Symptome eines Milbenbefalls zeigt. Ist der Hamster lange Zeit einem starkem Befall ausgesetzt, so kann dieser Stress tödlich für ihn enden.


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